Am 21. September war es endlich so weit, und es ging mit 23 Leuten zum Brocken. Der Tag war mit 10 Stunden Sonnenschein und warmen Temperaturen angesagt. Und Wetteronline behielt recht. Also ideale Bedingungen für eine Brockenwanderung.
Schon auf der Busanfahrt zeigte sich der Gipfel von weitem wolkenlos.
Der Bus brachte uns zum Parkplatz Oderbrück. Dort beginnt der Weg gleich sehr schön: im Wald, zur Rechten, die Oder, die hier im Oderbruch entspringt.
Weiter ging es über den Dreieckigen Pfahl zum Aufstieg auf den die Brockenbahn begleitenden Goetheweg. Hier liegen noch die alten Betonplatten, die die DDR für die Grenzfahrzeuge gelegt hatten.
Auf dem Goetheweg hatten wir dann schon schöne Aussichten, und es kamen Züge der Brockenbahn, die nach oben sehr voll besetzt waren.
Das letzte Stück ging es dann sehr steil auf der Brockenstraße nach oben, mit einem Heer von Wanderern. Oben blieben wir am Erinnerungsdenkmal „Brockenmaueröffnung“ stehen.
An dieser Stelle hatten am 3. Dezember 1989 Hunderte von Wanderern aus dem Ostharz, aus Ilsenburg, Wernigerode und anderen Orten vor dem Gittertor gestanden, am Zaun, hinter dem DDR-Soldaten die sowjetischen Abhöranlagen schützten, und hatten Einlass verlangt. Ein Offizier öffnete vorsichtig das Tor, die Menschen drängten herein, und wurden freundlich empfangen.
Oben auf dem Brocken gruppierten wir uns um den Brockenstein, und dann gab es Zeit für eigene Erkundungen.
Herrliche Rundumsicht, etwas diesig. Die Dürreschäden an den Nadelbäumen sind deutlich sichtbar.
Der Abstieg nahm dann eine andere Route. Es ging am schönen Abbegraben, einer jahrhundertealten Wasserführung des Harzer Bergbaus, nach Torfhaus zurück.
Eine „runde“ Wanderung, mit 18 km und 350 Höhenmetern durchaus eine kleine Herausforderung.
Text: Guntram Voigt, Wanderführer