Am 25. Juli war das Sperberhaier Dammhaus südlich von Altenau Ausgangspunkt unserer Wanderung „Entlang der Harzer Gräben“, genauer gesagt, entlang des Morgenbrodstaler Grabens und des Dammgrabens.
Diese beiden Gräben gehören zum System der Oberharzer Wasserwirtschaft. Ein System aus Teichen, Gräben und Wasserläufen, das hauptsächlich im 16. bis 19. Jahrhundert im Harz entstand.
Um auch Untertage Erz in großem Umfang abbauen zu können, musste Wasserkraft für den Betrieb von großen Wasserrädern genutzt werden. Nur so konnten vor der Erfindung von Dampfmaschinen die Erze an die Oberfläche befördert und einsickerndes Grubenwasser aus den Gruben herausgepumpt werden. Reine Muskelkraft reichte dafür nicht aus.
Heute werden 65 Teiche und ca. 70 Kilometer Gräben von den Harzerwasserwerken als Denkmäler erhalten. Und seit 2010 gehört die Harzer Wasserwirtschaft als Erweiterung der Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg „ und „Altstadt Goslar“ zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Morgenbrodstaler Graben wird vom abgeleiteten Wasser der Großen Söse gespeist. In der Nähe des Sperberhaier Dammhauses mündet der Graben dann in den Dammgraben.
Ein schöner schmaler Pfad mit weiten Ausblicken in das Sösetal führte uns auf 3,5 Kilometern entlang des Morgenbrodstaler Grabens.
Am „Großes Wehr“ unterhalb der Morgenbrodstaler Hütte (Stempelstelle 146) wählten wir nicht den direkten Wanderweg 14C hinauf zur zur Stieglitzecke auf dem „Acker“. Dieser Weg führt an den Hammersteinklippen und am Sösestein vorbei. Der Weg ist aber sehr steil.
Wir wählten stattdessen einen längeren, weniger steilen Wanderweg, der süd-westlich um das Große Morgenbrodstal bis zum Reitsteig führt. Vom Reitsteig war es dann nicht mehr weit bis zur Magdeburger Hütte. Dort legten wir unsere Mittagsrast ein.
Einige unserer Mitwanderer haben uns ein Stück auf dem Weg am Morgenbrodstaler Graben begleitet und sind dann zum Dammhaus zur Mittagseinkehr zurückgekehrt. Nach der Einkehr ging es für die Gruppe bequem mit dem Bus zur Magdeburger Hütte hinauf.
Gemeinsam sind wir dann talwärts Richtung Altenau über den E6 gewandert. Der Abzweig zur Brandnerklippe, der in älteren Wanderkarten noch enthalten ist, ist mittlerweile zugewachsen.
Der Wanderweg verläuft hier auf der Grenze zwischen den Landesforsten und dem Nationalpark Harz. Zurzeit wird dort auf der Seite der Landesforsten kräftig gerodet. Der Weg ist entsprechend mit tiefen Rillen, die die Fahrzeuge hinterlassen haben, durchzogen. Allerdings hat man wegen der Rodung jetzt einen schönen Blick auf Altenau (wenn da nur diese Hochhäuser nicht wären).
Beim Grabenhaus Rose bogen wir links ab auf den Harzer Hexenstieg. Der Harzer Hexenstieg verläuft hier direkt am Dammgraben, dem längsten Graben der Harzer Wasserwirtschaft.
Welch Überraschung an der Wegkreuzung!
Nach dem überraschendem Aufeinandertreffen ging es gemütlich am Dammgraben weiter, vorbei an der Eisenquelle bis zum Sperberhaier Dammhaus, unserem Ziel.
Bevor es mit dem Bus zurück nach Bremen ging, ließen wir unseren schönen Wandertag bei Kaffee und Kuchen im Garten des Sperberhaier Dammhauses ausklingen. Ein schöner Tag!