Unterwegs „Auf dem Acker“

Vor zwei Wochen waren wir noch bei 35 Grad im Harz unterwegs. Und nun, zwei Wochen später am 13. Juli 2019, mussten wir uns auf unserer Tagestour im Harz bei knapp 15 Grad  „warm“ anziehen. Unsere Regenbekleidung konnten wir bei dieser Wanderung „Auf dem Acker“ ebenfalls auf Tauglichkeit testen.. Welch ein Temperatursturz!

„Der Acker“ ist ein Höhenzug im Oberharz und  beginnt am Stieglitzeck kurz hinter Sonnenberg. Der Höhenzug zieht sich von dort etwa 13 km in südwestlicher Richtung bis Osterode. Im Nordwesten wird der Acker vom Tal der Söse und von der Sösetalsperre begrenzt.

Die Hochlagen des Ackers gehören zum Nationalpark Harz. Auf dem Kamm des Ackers befindet sich ein Regenmoor. Aufgrund jahrelanger Bewirtschaftung wurde dieses Hochmoor jedoch in großen Teilen zerstört. Die Randlagen des Ackers werden forstwirtschaftlich genutzt.

Unsere Wanderung startete am Wanderparkplatz Stieglitzecke. Dort beginnt der Reitstieg, der durch das Regenmoor in Richtung „Hanskühnenburg „ führt. Der Reitstieg verläuft zwar weitgehend ohne Steigung durch das Hochmoor, ist aber streckenweise sehr steinig (Trittsicherheit)) und auch nass. Wasserfeste Schuhe sind auch in den Sommermonaten ein Muss.

Am Wanderparkplatz „Stieglitzecke“
Der Reitstieg – Startpunkt
Klappstau zur Wasserregulierung
Steiniger Weg durch das Hochmoor

Der Name „Acker“ ist etwas irreführend. Hier oben haben sich nie Ackerflächen befunden. Es wird vermutet, dass sich der Name „Acker“ aus dem lateinischen „agger“ ableitet, was soviel wie „Erddamm“ oder „Erdwall“ bedeutet.

Am Auerhahnplatz legten wir unsere erste kurze Pause ein. Vermutlich hat es in dieser Gegend früher einmal Auerhühner gegeben. In freier Natur wird man im Harz aber keine  Auerhühner finden. Es gab seit Jahren keine Sichtung freilebender Tiere. Allerdings gibt es bei Lonau, einem kleinen Ort auf dem südlichen Hang des Ackers, ein Auerhuhngehege, in dem man sich die imposanten Hühner ansehen kann.

Am Auerhahnplatz auf dem Weg zur Hanskühnenburg
Pause am Auerhahnplatz
Hanskühnenburg-Klippe

Kurz hinter der Hanskühnenburg-Klippe erreichten wir die Hanskühnenburg, eine Baude, die am Harzer Baudensteigweg liegt. Der Baudensteig verbindet über 6 Etappen über ca. 100 km  alle Bauden und schöne Waldgasthöfe im südlichen Harz.

Hanskühnenburg

Auch Goethe war schon am Hanskühnenburg-Felsen, der wenige Meter neben der Baude steht.

Wanderfreund Goethe
Gemütlich!
Jetzt wird es gemütlich – in der Baude
Erbsensuppe, Käselauchsuppe, Hüttenbier und Marillenschnaps. Was will man mehr!
Stempelstelle Hanskühnenburg – Sonderstempel

Nachdem wir uns gestärkt hatten und die Jacken wieder getrocknet waren, ging es weiter Richtung Riefensbeek, dem Ziel unserer Wanderung. Wegen Sperrung einiger Wege mussten wir das kurze Wegstück zurück zum Auerhahnplatz nehmen. Diesmal nicht Berg rauf, sondern Berg runter.

Unterwegs kamen wir an auffallend vielen Holzstapeln vorbei. Es gibt derzeit ein hohes Überangebot an Holz, so dass die Stämme länger liegenbleiben.

Holz muss gelagert werden.

Für den weiteren Abstieg bis zur Wanderhütte „Ackerblick“ wählten wir nicht den direkten steileren schmalen Pfad, sondern einen kleinen Umweg über eine Kehre zum sogenannten „Knochenplatz“. Hier hat man einen schönen Ausblick. Derzeit finden dort werktags Abholzarbeiten statt. Während der Arbeiten ist der Weg dann gesperrt.

Baumfällarbeiten beim Knochenplatz

Vorbei am Ackerblick und am Grillplatz (mit Hütte und Bühne) des Harzklubs Riefensbeek-Kamschlacken erreichten wir nach kurzer Zeit das Café Meyer in Riefensbeek. Bevor es mit dem Bus zurück nach Bremen ging, wurde uns in der alten Poststube leckerer Kuchen mit Kaffee und Tee serviert.

Cafe Meyer – In der Alten Poststube. Warten auf Kaffee und Kuchen

Selten ist es auf unseren Busfahrten so leise gewesen. Wohliger Schlaf und (hoffentlich) schöne Träume.